Bignia Corradini
1951 geboren in Zürich, lebt in Berlin.
1968 -1971 Textilfachschule Zürich, Ausbildung zur Entwerferin
1972 Übersiedlung nach Berlin.
1972 - 1981 neben privaten Stipendien mehrere Kunststipendien
von Stadt und Kanton Zürich
1975 Eidgenössisches Kunststipendium
1973 - 1977 Studium der Malerei an der Hochschule der Künste Berlin, heute UdK, Berlin, bei Prof. Hermann Bachmann.
1971 - 1978 dominieren ineinandergreifend die Themen »Frauen, Landschaften und Ausbrüche«: bogenschießende Frauen, Vulkanausbrüche, Mais- und Stoppelfelder im Winter.
1975 Aufenthalt im Atelier der Stadt Zürich in Genua. Im gleichen Jahr die erste Einzelausstellung in der Galerie Jörg Stummer in Zürich.
1979 entstehen die ersten großen Leinwandbilder unter anderem die Serie der »Tücher« zum Thema: »Flächen, Körper, Stoff und Zeichen«.
1981 Aufenthalt im Atelier der Stadt Zürich in New York.
Neben den großen Leinwandbildern, die bis heute Schwerpunkt in der Arbeit sind, entstehen in den folgenden Jahren verschiedene Werkgruppen sowie vier Installationen:
1982 »Sterne sehen – Flecken – schwarz und weiß« Eine Installation mit 700 »Flecken« im A-4 Format. Acryl auf Papier. Blätter wie Töne, Noten, Musik.
Ein Alphabet.
Die »Flecken« werden in der Galerie Jörg Stummer gezeigt. Katalog mit eigenem Text.
1985 wird ein Teil davon in der Ausstellung »Elementarzeichen« in der Kunsthalle in Berlin vorgestellt.
1983 »Der fliegende Mensch«,
eine Installation mit Arbeiten auf Papier, 30 x 40 cm, wird in der »Galerie Provisorium« in Chur gezeigt.
1983 - 1986 Arbeiten mit Acryl auf Papier, 70 x 100 cm.
1985 Ausstellung dieser Arbeiten in der Galerie Jörg Stummer.
1986 »Ritsch-Ratsch«
Beitrag für das Festival Maur (CH): »Jazz meets Arts«.
Zusammenarbeit mit Musikern Urs Blöchlinger (Saxophon)
Léon Francioli (Bass)
Bignia Corradini (Bildgestaltung)
Marion Christ (Supporterin).
Hören wie sehen. Mit einem Messer werden verschieden bemalte Schichten Papier freigelegt. Das 3 x 6 m große Bild verändert sich stetig. Im Rahmen des Projekts entsteht ein eigener Text
Das Projekt »Ritsch- Ratsch« ist auf Video dokumentiert.
1988 Aufenthalt in New York.
Arbeiten auf Papier: »Das Übermalen von Musterbüchern«.
Die Dover Publikation »Arabic geometrical Pattern and Design«
mit ihren linearen, streng geometrischen Wiederholungen wird
mehrfach und in verschiedener Weise mit Aquarell bearbeitet.
1993 »Winzlinge«
eine Installation mit kleinen, bemalten Holzquadern in der
Galerie Marianne Grob in Berlin.
1998 Die Sammlung der «Quader»
In veränderter Form werden die bemalten Holzquader in der Galerie »Genthiner Elf« in Berlin gezeigt.
2000 + 2002 Einzelne Quader werden in der Galerie Werner Bommer zu den Leinwandbildern in Bezug gesetzt.
2003 Neben den Leinwandbildern in der Galerie Adrian Bleisch, Arbon, werden zeitgleich die »Quader, Prismen und Zylinder« in der Anzahl 240 BildObjekte von der Galerie Adrian Bleisch bei Saurer Hamel AG in Arbon ezeigt. Im Zusammenhang mit der Ausstellung dort findet ein Konzert »Piano solo« von Irène Schweizer statt.
»Quader, Prismen und Zylinder« auch bei ortart, im Raum für Kunst, in Nürnberg, gezeigt.
2005 »ZwischenRaum + Bilder«, BildObjekte und Leinwandbilder in Bezug gesetzt.
Galerie Werner Bommer, Zürich
2006 »Voutexpo« bei »La Vouta«, Lavin.
Das Bewegungsmoment dehnt sich unmittelbar vom Innern
der Malerei auf die Präsentationsform aus.
2007 »Hybrid Painting«, Gruppenausstellung im E-Werk, Freiburg im Breisgau, Prismen an neun Pfeilern in der Pfeilerhalle.
Wie Dornen sitzen die Prismen an der Wand und dringen
latent aggressiv in den Wirklichkeitsraum ein.
»Prismen und Tondi«, Galerie Werner Bommer, Zürich:
BildObjekte (Prismen) und Leinwandbilder (Tondi) mit Durchmesser bis 1,2 m werden zusammen gezeigt.
In dieser Ausstellung hat die Komponistin Mela Meierhans, Berlin/Basel, musikalische Interpretationen geschaffen, die von Besuchern individuell mit Kopfhöhrer vor den BildObjekten gehört werden können.
2012 In den Leinwandbilder kollidieren variable Ordnungen aus verschiedenen Richtungen. Es werden komplexe, differente Bildebenen erzeugt. Eine fragmentarische Malerei im Spiel zwischen scharfen, bewussten Setzungen und experimentellen Vorgehen.
2013 »ZwischenRaum und Säule« wurde die Ausstellung in der Galerie S/Z benannt. Im Raum wurde eine bemalte Säule aus Gusseisen zum irritierenden, die gesamte Ausstellung beherrschenden Moment.
2014 Galerie Adrian Bleisch, Arbon: Neben den 80 Exponaten aus Leinwandbildern und den BildObjekten wird in dieser Ausstellung eine noch nie gezeigte Werkgruppe mit kleinen Papierarbeiten aus dem Jahr 1988/2014 gezeigt: »Das Übermalen der Musterbücher«.
Im experimentellen Entwickeln entstehen die Zusammenhänge unvorhergesehen.
In einem an der Wand hängenden Spiegelkasten spiegelt sich ein Leinwandbild in vier seitlichen Spiegeln symmetrisch in die Unendlichkeit fort - auf alle Seiten hin.
2015 Atelier oh-r42, Berlin. Konzert und Ausstellung »Fragmente - Konstellationen II«. Laura Gallati (Piano), Leslie Leon (Mezzosopran), Bignia Corradini (Malerei)
2019 Die sich im Wind drehenden, vorne im Raum an der Decke hängenden, frei schwebenden, beidseitig bemalten Tondi werden zusammen mit Leinwandbildern und BildObjekten in der Einzelausstellung: »Losgelöste Zentren« in der Galerie Adrian Bleisch in Arbon gezeigt.
2023 In einer Gegenüberstellung mit dem Titel »Farbe und Gegensatz«, werden Leinwandbilder von Bignia Corradini und Charles Boetschi in der Galerie Adrian Bleisch in Arbon, in Bezug gesetzt.
In der Grundstruktur der Bilder zeigt sich jetzt Unberechenbarkeit bei Reduzierung und hoher Dichte.
Corradini: „Ja, im Prozess des Malens, wo sich alles rollt, grollt, unstimmig schwellt, ungreifbar aufleuchtet, einzelne Stücke einfach nicht zusammen gehen, uneinheitlich sich nebeneinander einfach platzieren wollen. Das Ganze ein zerstückeltes Etwas, einzelne Elemente, Bruchstücke von ... aus Untiefen auf einmal da. Wenig geht zusammen. Chaos wäre ein zu einheitliches Wort dafür. Immer dasselbe, im Atelier rumschleichen oder -tigern, nicht können, unzufrieden, Spannung aufbauen, bis irgendwann die Nerven fast reißen. Schluss jetzt damit und ich gebe es dem Bild zurück.”
Atelier Erkelenzdamm, Berlin, 2013, Foto: Eva Caflisch